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Georg Frietzsche  Aquarelle 27.01. - 22.02.2015
Georg Frietzsche Aquarelle 27.01. - 22.02.2015

"Die Galerie G präsentiert selten zu sehende gegenstandslose Aquarellbilder von Georg Fritzsche (1903-1986). Der Berliner Künstler fand erst mit 50 Jahren zu seinem eigentlichen Schaffen. Seine Aquarelle aus den Sechzigern faszinieren durch einen variationsreichen locker dynamischen Pinselduktus der trocken aufgetragenen Farbe, die sich aus einem Grundton heraus entwickelt. Diese Bildräume, deren Umrisse satt umgrenzt sind, loten malerische Möglichkeiten von unterschiedlich gesetzten Linien, Fleck- und Farbstrukturen aus, den weißen Grund als Licht gebendes Element eingeschlossen, abstrakten Naturphänomenen gleich. Mitte der Siebziger veränderte sich Fritzsches Werk. Zu sehen sind zwei kleinformatige Aquarelle, die aus feinen Lasuren aufgebaut sind, die das Platt nun gänzlich bedecken. Kreuzende Haarlinien sowie voreinander gelagerte flächig-monochrome Farbaufträge erzeugen sphärische Bildtiefen. Und schließlich entstanden ab 1978 jene durch einen speziellen Einsatz von unsichtbarem Wachs gefertigten Lichtarbeiten, bei denen hellere Linien-, Strich- oder Tropfenform zwischen tonig gesetzten Aquarellflächen magisch schimmern. Beschreibungen vermögen nur ansatzweise wiederzugeben, was im Verlauf der Betrachtung sichtbar wird und sich je nach Lichteinfall unterschiedlich zeigt. Fritzsches Werke werden als Kunst angesehen, die aus der Stille hervorgeht, in die Stille wirkt, die Stille fordert. Ein echter Ruhepunkt im Bildersturm des Alltags." 

Yvonne Ziegler, Badische Zeitung, 17.02.2015

 

Aus der Ausstellung
o. T. Aquarell  29,0 x 19,0 cm  1962
o. T. Aquarell 29,0 x 19,0 cm 1962