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 Hans Rath
Hans Rath "Land's End" Malerei, Aquarell, Zeichnung 17.05.-14.06.2024
Stille Tage in Provincetown

Wir kennen Hans Raths Bilder als Dialog-Bilder. Viele Werkgruppen entstanden im Dialog mit den Orten, in denen er längere Zeit lebte. So erinnern wir aus seiner Amsterdamer Zeit die kleinformatigen intensiven Architekturen der Sumatrakade oder aus den Jahren im südfranzösischen Villevieille Natur und Landschaft als zentralen Motivkreis. 2016 wurde mit seinen regelmäßigen Aufenthalten in Provincetown an der Spitze von Cape Cod in Massachusetts ein neuer Motivkreis erschlossen: Wasser - Horizont - Himmel, dies in Malerei, Aquarell und Zeichnung.  

Die Ausstellung beginnt mit „Nine days at Land’s End“, einer Folge kleinformatiger Bilder, gemalt immer vom gleichen Ort, einer Anlegestelle, aus, das gegenüberliegende Ufer in den Blick nehmend, dies an neun Tagen im Dezember 2023. Himmel und Wellen in Bewegung, von dramatischem Licht befeuert, mit einem stillen Punkt nur, einem Turm. Dass dieser Ort tatsächlich „Land’s End“ heißt, nimmt man ihm ohne weiteres ab.

Im zweiten Raum ist dieser stille Punkt das „Floating House“ in der gleichnamigen Serie vom November 2023. Essentiell wichtig für Hans Raths Malerei sind wie immer die Lichtbedingungen, hier in Wasser und Himmel eingefangen. Es ist eine andere Farbpalette, ein anderer Duktus, die uns in diesen Seestücken begegnen, eine Malerei, die wenig materialhaft, vielmehr fast durchscheinend horizontal angelegt ist, keine Malerei auch, die wie Architektur gebaut oder wie im Relief durch Grate und Schrunden haptisch erfassbar wird. Schließlich öffnet sich der Blick: In 32 Zeichnungen zeigt Hans Rath die Topographie von Provincetown, eines Ortes an einem Außenposten im Atlantik.