
In der Galerie G sind neue Arbeiten von Ulrich Langenbach zu sehen. Er ist ein „Geschichtenerzähler“ (Christian W. Thomsen), der mit Bildern und Texten arbeitet. Seine Werke bewegen sich zwischen Ironie und Ernst, zwischen scheinbarer Banalität und philosophischer Tiefgründigkeit. Langenbach entwirft keine in sich geschlossenen Bildwelten, sondern öffnet Räume, in denen Betrachter Ihre eigenen Assoziationen entwickeln. Worte, kurze Sentenzen oder phantasievolle Wortspiele erscheinen in seinen Arbeiten nicht als Beiwerk, sondern als gleichwertige Bestandteile der Bildkomposition. Auf diese Weise entstehen Bild-Text-Dialoge, die einerseits Rätsel aufgeben und andererseits humorvoll, ironisch oder poetisch aufblitzen.
Charakteristisch für Langenbach ist das Spiel mit Brüchen und Irritationen. Er verweigert sichere Zuschreibungen und lässt Leerstellen entstehen, die subtil den Betrachtenden dazu auffordern, sie aufzufüllen und Sinn zu stiften. Dadurch wird jede Rezeption individuell und variantenreich - abhängig von Wissen, Stimmung und ästhetischen Vorlieben. Immer wieder thematisiert er die Spannung zwischen Alltäglichem und Bedeutungsvollem, zwischen dokumentarischer Oberfläche und geheimnisvoller Tiefe. Kleine Verschiebungen, bewusste Überzeichnungen oder ironische Kommentare verwandeln Gewohntes in etwas Fremdes und eröffnen neue Perspektiven.
Zu seiner künstlerischen Haltung gehört subtiles Provozieren. Mit Witz in Bild und Sprache stellt er Normen und Hierarchien in Frage, ohne belehrend zu wirken. Vielmehr entzieht er dem Betrachter unversehens den sicheren Boden, lockt ihn, sich auf ein Spiel mit offenen Bedeutungen einzulassen. In diesem Sinne bleibt Ulrich Langenbach Kunst stets ein Prozess, der Raum für überraschende Erkenntnisse schafft.
Vernissage: 19.09.2025, 18 - 22 Uhr im Rahmen von „nocturne“.